Erfolgreich eine Praxis übernehmen – 5 Tipps für einen gelungenen Start

Der Weg in die Selbstständigkeit beginnt mit einer gut geplanten Praxisübernahme

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Heilberufler ein lang gehegter Traum – und eine Praxisübernahme ist oft der realistischste und effizienteste Weg dorthin. Doch eine falsche Entscheidung zu Beginn kann teuer werden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die entscheidenden Punkte, auf die Sie achten sollten, damit Ihre Praxisübernahme ein Erfolg wird – fachlich, finanziell und persönlich.

1. Standortanalyse – mehr als nur die Lage

Nicht jeder Standort mit guter Verkehrsanbindung ist automatisch ein guter Praxisstandort. Prüfen Sie:

  • Gibt es ausreichend Patientenpotenzial in der Umgebung?

  • Wie ist die Altersstruktur?

  • Welche Mitbewerber sind bereits vor Ort?

  • Passt das Einzugsgebiet zu Ihrer Fachrichtung?


Tipp
: Sprechen Sie mit Apotheken, Nachbarärzten oder Vermietern – sie kennen die Patientendynamik oft besser als jede Statistik.

2. Praxisbewertung: Was ist die Praxis wirklich wert?

Eine fundierte Bewertung ist Pflicht. Lassen Sie sich nicht von emotionalen Argumenten oder oberflächlicher „Stammkundschaft“ blenden. Wichtige Kennzahlen sind:

  • Umsatz- und Gewinnentwicklung der letzten 3 Jahre

  • Patientenanzahl pro Quartal

  • Investitionsstau bei Geräten oder Einrichtung

  • Mietverträge und laufende Verpflichtungen


Tipp
: Holen Sie eine unabhängige Bewertung durch einen Fachberater oder Steuerexperten ein.

3. Rechtliche und vertragliche Absicherung

Der Übernahmevertrag muss alle wichtigen Punkte klar regeln, u. a.:

  • Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten

  • Übergangszeit und ggf. Mitarbeit des Vorgängers

  • Rechte an Inventar, Patientenkartei und Praxisnamen

  • Haftungsfragen bei Altlasten


Tipp
: Ein spezialisierter Anwalt für Medizinrecht sollte den Vertrag prüfen, bevor Sie unterschreiben.

4. Finanzierung: Gut geplant ist halb gewonnen

Kaum jemand stemmt eine Praxisübernahme rein aus Eigenkapital. Eine solide Finanzierungsstrategie ist daher entscheidend. Achten Sie auf:

  • realistischen Kapitalbedarf (inkl. Liquiditätsreserve für die ersten Monate)

  • Fördermöglichkeiten durch KfW oder Bürgschaftsbanken

  • Tilgungspläne, die zur erwarteten Einnahmesituation passen


Tipp
: Ein Businessplan ist nicht nur für die Bank wichtig – er zwingt auch Sie zur Klarheit.

5. Praxisführung: Planung für den Neustart

Übernahme heißt nicht Stillstand. Definieren Sie:

  • Welche Abläufe Sie beibehalten und welche Sie optimieren wollen

  • Welche Mitarbeiter übernommen werden (und unter welchen Bedingungen)

  • Wie Sie Ihre persönliche Handschrift einbringen, ohne Bestandspatienten zu verlieren


Tipp
: Planen Sie ein gezieltes Kommunikationskonzept für den Start – online wie offline.

Fazit: Nicht kopflos übernehmen – strategisch gestalten

Eine Praxisübernahme ist kein einfacher Kauf, sondern der Einstieg in eine unternehmerische Zukunft. Wer frühzeitig mit Experten spricht, sich Klarheit über seine Ziele verschafft und eine saubere Analyse durchführt, legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg.

Ihr Weg in die Selbstständigkeit beginnt mit einer klugen Entscheidung. Sorgen Sie dafür, dass es die richtige ist.

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